GoPro Hero9 Black – erster Eindruck und Test

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GoPro Hero9 Black – erster Eindruck und Test

Letzte Woche Mittwoch den 16.09.2020 gegen kurz nach 16 Uhr hat GoPro die GoPro Hero9 Black Actionkamera vorgestellt. Glücklicherweise gehörte ich wohl zu den frühen Bestellern, weshalb die Kamera bereits freitags bei mir angekommen ist, nachdem ich einen kurzen Blogeintrag dazu verfasst hatte. 🙂

Als langjähriger Nutzer von GoPro Actioncams, bin ich nun auf die 9. Version der GoPro Hero Kamera gespannt. Aktuell nutze ich die GoPro Hero8 Black und bin neugierig auf die Unterschiede.

Inhaltsverzeichnis

  1. Lieferumfang
  2. Verpackung
  3. Optik/Haptik und Vergleich GoPro Hero8
  4. Neue Features
  5. Abo
  6. Mods
  7. Bedienung
  8. Software
  9. Aufnahmen
  10. Pros und Cons
  11. Fazit

Hier mal vorab ein paar der auffälligsten Features der GoPro Hero9 Black

  • 5K Aufnahmen mit 30 FPS
  • Bis zu 30% mehr Akkuleistung (laut GoPro)
  • 20MP Fotoaufnahmen
  • HyperSmooth 3.0
  • Abnehmbare Linse
  • Farbdisplay auf der Vorderseite

Lieferumfang

Ich habe die GoPro Hero9 Black einzeln, d.h. ohne Abo oder weiteres Zubehör gekauft. Im Lieferumfang enthalten sind folgende Teile:

  • 1 GoPro Hero9 Black Kamera
  • 1 Akku (mit 1720 mAh (6,62 Wh))
  • 1 32GB Sandisk Micro-SD Karte (gab es kostenlos dazu), war extra verpackt im Paket
  • 1 Schraube zum Festschrauben an Schraub-Steck-Halter (Standardhalter)
  • 1 leicht gebogener Klebehalter
  • 1 Gegenstück zum Befestigen an der GoPro und aufsetzen an Klebehalter o.ä.
  • 1 USB-Ladekabel (46 cm inkl. Stecker)
  • 1 Case (23x12x7,5 cm)

Das war es dann leider schon. Wenn ich an Zeiten der GoPro Hero (1) zurückdenke, wo man quasi mit Equipment zugeschüttet wurde, ist das schon mager, aber das ist ja mittlerweile „normal“ so. Damals war der Wettbewerb für GoPro wesentlich geringer, aber genau deswegen wäre es doch jetzt angebracht, mal wieder etwas mehr Zubehör mitzuliefern. Und wenn es nur ein paar mehr Klebehalter sind, einer ist nämlich echt wenig. Allerdings waren damals Actioncams noch nicht i.d. Gesellschaft so bekannt und „verankert“ wie heute, weshalb man vlt. genau deswegen mehr um die Gunst der Käufer buhlen musste um Neues zu etablieren. Übrigens fände ich ja ein Steckdosennetzteil für schnelleres Laden OHNE Computer mal schwer angebracht!

Naja, kommen wir zur Verpackung bzw. dem Case 🙂

Verpackung (Case)

Ich muss sagen, ich war positiv überrascht, als ich gesehen habe, dass GoPro das erste mal eine kleine Tasche mit dazu gepackt hat, anstatt wie üblich einen durchsichtigen Hartplastik-Kasten o.ä. Die Tasche ist nicht besonders groß, aber dafür auch kompakt und gut für das Reisegepäck.

Die Tasche misst 23x12x7,5 cm [LxBxH].

Neben der GoPro Hero9 Black selber, 1 Klebehalter und dem Kabel, passt noch ein wenig weiteres Zubehör rein (wie z.B. Ersatzlinsen oder weitere SD-Karten), aber keine größeren Halterungen. Wenn man die Box ein wenig ausschlachtet, und die Schale rausnimmt, kriegt man sogar noch etwas mehr rein, vlt. sogar kleine Halter wie z.B. Clip-Halter oder Halter für Stangen, Zusatzakkus und vlt. das Dualladegerät. Die Schale scheint übrigens nicht aus Kunststoff, sondern harter Pappe zu sein -> finde ich gut. Je weniger Kunststoff im Abfall, desto besser.

Optik/Haptik & Vergleich zur GoPro Hero8 Black

Wer Vorgängermodelle der GoPro Serie gewöhnt ist, dem wird direkt auffallen, dass die GoPro Hero 9 Black wesentlich größer und damit etwas klobiger wirkt. Mein erster Gedanke war: wow, die ist groß, ob sie damit wohl zu groß ist? Ich denke da an Montagen auf dem Skihelm, wenn das Gewicht der Kamera beim Fahren wirklich lästig werden kann bei actionreichen Fahrten im Gelände oder auf der Buckelpiste. Nichts nervt dabei mehr, als wenn der Helm dauernd nach vorne rutscht, weil die Kamera ihn durch das Gewicht drückt. Das gilt es daher auszutesten und der Helm sollte natürlich sitzen, keine Frage! Als ambitionierter Skifahrer werde ich das im kommenden Winter also tun 😉

Vergleich GoPro Hero9 und Hero8 (Folie auf Display unten rechts)

Die GoPro Hero9 Black fühlt sich auf jeden Fall sehr wertig an, wie immer eigentlich bei GoPro seit der Hero 3 Black Edition. Die ersten beiden Kameras waren von der Verarbeitung her noch etwas anders, wenn ich mich recht entsinne. Die Knöpfe geben gutes physisches Feedback und der Verschluss des Akkufachs schließt meiner Meinung nach wesentlich besser, als noch bei der GoPro Hero8 Black.

Ansonsten sieht die GoPro Hero9 Black aus wie der große Zwillingsbruder der Hero8, einfach nur ein wenig größer, mit den gleichen Knöpfen und ebenfalls, was ich sehr begrüße, den integrierten Haltern. Das war wirklich eine gute Idee. Trotzdem ist das zusätzliche Volumen nicht unerheblich, wie du gleich weiter in meiner Vergleichstabelle sehen kannst. Ich Laufe gerne mal mit der GoPro und einer größeren Fotokamera durch Dschungel, am Strand oder sonst wo und dabei ist es mir sehr wichtig, dass eine Actioncam nicht zu viel Platz wegnimmt, sodass ich sie leicht in die Hosentasche stecken kann, wenn ich mal die große Kamera verwenden möchte. Mal sehen, ob das hier noch gegeben ist – ich denke schon, aber man gewöhnt sich ja schnell an den bereits vorhandenen Komfort. 😉

Die Linse ist bei der GoPro Hero9 Black nun wieder abnehmbar und damit austauschbar. Das dürfte alle freuen, die Angst haben, die Kamera unbrauchbar gemacht zu haben, falls die Linse zerkratzt. Wie z.B. bei der GoPro Hero5 Black, welche ich bis Ende 2019 verwendet habe, ist hier die Linse nun also wieder auswechselbar. Damit ist es nun möglich, auch andere Linsen einzusetzen. Z.B. durch die PolarPro Linsen für längere Belichtungszeiten oder den Max Lens Mod von GoPro, um die Horizontsperre nutzen zu können. Ich empfinde die Möglichkeit, die Linse wieder wechseln zu können, als sehr gut. Theoretisch könnte man auch direkt so einen Rotfilter einbauen, für Aufnahmen beim Tauchen etc. Ganz günstig sind die Linsen jedoch nicht.

Kommen wir zum neuen Frontdisplay: ich finde, dass das Frontdisplay in Vollfarbe eine sehr gute Sache ist, wenn auch es mehr Strom fressen wird, als das Alte 1-farbige. Dafür ist es nun möglich, sich selbst bei Aufnahmen zu sehen. Das freut die Selfie-Verrückten unter uns. Ferner könnte es auch möglich sein, die Ausrichtung der GoPro besser durchzuführen, falls sie Sicht auf das hintere Display verdeckt ist. Des Weiteren lässt sich der Inhalt des Frontdisplays einstellen: Ausschalten, Nur Status, Aktiv oder Vollbild.

Da ich wie bereits angesprochen aktuell die GoPro Hero8 Black verwende, habe ich einen direkten Vergleich, und der schlägt sich grob so nieder:

MerkmalGopro Hero8GoPro Hero9Delta 9 zu 8
Gewicht* [g] mit Akku127158+31 g
(+24%)
Länge [mm]66,371,0+4,7 mm
Breite [mm]28,433,0+4,6 mm
Höhe [mm]48,655,0+6,4 mm
Fläche LxH3.222,18 mm²3.905 mm²+682,82 mm²
Volumen
(nach Außenmaß)
91,5 cm³128,6 cm³+ 37,1 cm³
(+40,5%)
Linse wechselbarNeinJa+
Wasserdichtigkeit10 m10 m=
Fotoauflösung12 MP20 MP+
Max. Bitrate100 MBit100 MBit=
(+5K)
RAW-AufnahmenJaJa=
LiveStreaming1080p1080p=
HyperSmooth2.03.0+
TimeWarp2.03.0+
GPSJaJa=
SprachsteuerungJaJa=
Akkukapazität1220 mAh1720 mAh+500 mAh
(+41%)
Angaben zu den Maßen von der GoPro Website (19.9.2020). *Gemessen wurde selber mit dem jeweiligen Originalakku.

Neue Features: GoPro Hero9 Black

FeatureGoPro Hero9 Black
HandsightJa
Geplante AufnahmenJa
Aufnahmedauer festlegenJa
Horizontausrichtung i.d. KameraJa
5k-AufnahmenJa
Features NUR ab GoPro Hero9 Black

Ich muss sagen, dass Handsight eine ganz coole Sache der GoPro Hero9 Black ist. Eingstellt wird Handsight im jeweiligen Videoprofil. Du hast die Möglichkeit zwischen 15 Sekunden und 30 Sekunden – Aufnahmen. Dabei filmt die GoPro (bei Auswahl der 30 Sekunden) permanent und speichert die letzten 30 Sekunden rollierend. Bedeutet, dass die 31. Sekunde gelöscht wird für die nächst neuere, sodass es immer die letzten 30 Sekunden ab Betätigen des Auslösers sind, die gespeichert werden.
Entsteht nun eine Situation, bei der du zu spät den Auslöser betätigst, hast du dadurch also noch 30 Sekunden Zeit, dies zu tun, da die Kamera bereits gefilmt hat. Aufnahmen älter als 30 Sekunden werden dabei also immer gelöscht, so entsteht also eine Art „rollierende Aufnahme“. Natürlich musst du die Kamera auf die Situation gerichtet haben, sonst bringen dir auch 30 Sekunden Vorlauf nichts 😉 So lässt sich aber die Präzision von Aufnahmen steigern, weil man immer nach der Situation entscheiden kann, ob man sie für filmwürdig hält, oder nicht. Falls ja->Knopf rechtzeitig drücken und die Aufnahmen wieder beenden. Beachte, dass diese Funktion entsprechend mehr Strom benötigt.

Als nächstes kommen wir zu den geplanten Aufnahmen, welche du ebenfalls wie Handsight, im Videoprofil einstellst: du kannst hierbei, wie der Name schon sagt, Deine Aufnahmen planen. Das könnte ganz hilfreich sein, falls du z.B. oberhalb der Golden Gate Bridge Deine GoPro Hero9 für ein Zeitraffer im Dämmern platziert hast, es aber noch nicht dunkel genug ist. Einmal eingestellt, beginnt die GoPro selber die Aufnahme zu starten, ohne dass du zu ihr zurückkehren musst. Könntest du natürlich auch per „Fernsteuerung“ über die App machen, kostet aber mehr Strom! Ferner könnte Dein Smartphone auch mal leer sein oder du verwendest einfach die App nicht. Als Aufnahmezeit kannst du eine Uhrzeit im 24h-Format auswählen, aber kein Datum.

Und damit kommen wir direkt zur festlegbaren Aufnahmedauer. Könnte ja sein, dass du schon mal ins Bett willst, während Deine GoPro Hero9 Black noch filmt oder du kurz etwas anderes erledigen möchtest. Damit sie das nicht bis zur Erschöpfung des Akkus oder des Speichers tut und ggf. mehr unbrauchbares Filmmaterial und einen unnötig großen Clip aufnimmt, legst du die Laufzeit der Aufnahme einfach vorher fest. Das könnte man dann natürlich auch zusammen mit geplanten Aufnahmen koppeln, sodass du vorher festlegen kannst, wann deine GoPro Hero9 Black mit der Aufnahme startet und wann sie wieder aufhört – coole Sache. Auch die Dauer der Aufnahmen wird im jeweiligen Videoprofil vor Aufnahme eingestellt, nach vorgegebenen Werten: 15s, 30s, 1m 5m, 15m, 30m, 1h, 2h, 3h.

Die Horizontausrichtung von Videoaufnahmen in der Kamera selber ist neu – dies gab es per App bereits für die GoPro Hero8 Black, diesen Job übernimmt jedoch jetzt die GoPro Hero9 Black ohne zusätzliche Software. Allerdings benötigst du für die Nutzung dieser Funktion den Max Lense Mod, einen Linsenaufsatz von GoPro, der mit aktuell 99,99€ nicht ganz günstig ist. Leider ist dieser noch nicht verfügbar. Damit erhältst du eine Videostabilisierung bis 2,7K@60fps und ein 155° Sichtfeld. So erhältst du einen geraden Horizont (quer oder hochkant), auch wenn die Kamera um 360° gedreht wird. Muss ich mal testen 😉

5K Aufnahmen bei 30 FPS. Wie der Name schon sagt, startet GoPro damit in das Feld der 5K Aufnahmen. Das bedeutet eine Auflösung von 5120×2880 Pixeln. Das ist ungefähr 7x mehr als noch bei FullHD-Aufnahmen. Da aber die wenigsten bereits 4K Bildschirme haben werden, ist das mehr „ein Stich in die Zukunft“. Für eine Actionkamera sind mir 30 Bilder pro Sekunde einfach viel zu wenig, weshalb mich persönlich die 5K-Aufnahmen eher weniger interessieren. Ich warte sehnlichst auf 120 FPS mit 4K-Auflösung. 😀

Abo-Möglichkeit

Falls du die GoPro Hero9 Black kaufen möchtest, fällt Dir auf der GoPro Website vielleicht direkt auf, dass es 2 Preise gibt: einmal ohne Abo (höher) und einmal mit Jahres-Abo (nierdriger). Durch den Abschluss des Abos gewährt Dir GoPro aktuell

  • unbegrenzten Cloud-Speicher
  • bis zu 50% Nachlass beim Kauf von bestimmter Ausrüstung direkt bei GoPro
  • einen Kameraersatz bei Beschädigung gemäß den Bedingungen

Da mir in, ich glaube, mittlerweile 8 Jahren GoPro-Nutzung noch nicht eine einzige Kamera kaputt gegangen ist, habe ich mich gegen das Abo entschieden, mal davon abgesehen, dass die Cloudnutzung für mich uninteressant ist.

Mods

GoPro hat vor einiger Zeit schon für die GoPro Hero8 Black so genannte Mods eingeführt. Das sind Erweiterungen für Deine Kamera, wie z.B. ein externer Blitz, ein externes Microfon oder, wie jetzt für die Hero9 verfügbar, auch neue Linsen (Max Lens Mod). Früher gab es sowas ähnliches z.B. für die GoPro Hero3 Black Edition, als man sich einen größeren 2.-Akku oder ein Display an die Kamera klemmen konnte.

Da die GoPro Hero8 und Hero9 heute nun auch ohne Gehäuse bis 10m wasserdicht sind und es keinen externen Anschluss zum Anstecken gibt, werden die Mods anders befestigt. Während die Linsen bei der GoPro Hero9 Black einfach getauscht werden (durch Drehen), werden die Mods wie z.B. der Blitz oder ein größeres Display über den Media Mod als Rahmen an der GoPro Hero8 oder Hero9 befestigt. Prüfe vor dem Kauf die Kompabilität mit Deiner Kamera.

Die Bedienung

Die Bedienung der GoPro Hero9 Black schlägt sich wie bereits bei der GoPro Hero8 Black über die zwei Knöpfe, den Touchscreen (der nun etwas größer ist) und, wer will, die GoPro-App nieder. Beim Touchscreen hätte GoPro wirklich endlich mal etwas nachrüsten können, ich glaube das aller erste iPhone hatte eine wesentlich bessere Sensibilität bei der Fingerberührung. Schnelles Bedienen ist damit fast unmöglich, weshalb ich mir alle Profile immer direkt als erstes Einstelle.

Das geht übrigens schneller mit der App, wo die Übersicht der Einstellungen natürlich einfacher ist, weil mehr Platz auf Deinem Smartphone vorhanden ist, als auf dem kleinen Touchscreen. Standardmäßig stelle ich also erstmal das Piepen aus, deaktiviere GPS, erstelle mir Aufnahmeprofile mit 4K@60FPS und 2,7K@120FPS (jeweils hohe Bitraten) und mache ein Firmwareupdate (das gab es quasi sofort nach dem Release).

Ansonsten hat sich eigentlich nicht besonders viel geändert, als GoPro Nutzer findet man sich eigentlich schnell zurecht und lernt die Bedeutung neuer Symbole (z.B. der Horizontsperre) schnell heraus. Einfach mal kurz antippen und sehen, was passiert ist meine Herangehensweise. 😉

Kurz zur Software

Ich hatte mit der GoPro Hero5 Black ab und zu das Problem, dass die Kamera während der Benutzung „eingefroren“ ist. Das ist sehr ärgerlich, wenn man z.B. beim Tauchen ist und man entsprechend das Gehäuse nicht öffnen kann, um mal eben den Akku zu entfernen. Ich habe immer Originalakkus und Gehäuse von GoPro verwendet. Entsprechend voreingenommen bin ich etwas, was die Software eingeht, die, meiner Meinung nach, ein wenig die Schwachstelle von GoPro ist.

Bei der GoPro Hero8 Black hatte ich auch leider hin und wieder Ausfälle durch Einfrieren, dies schien aber an einem bestimmten Akku zu liegen, wie ich dann herausgefunden habe. Ich hoffe, dass sich diese Probleme nun mit der GoPro Hero9 Black erledigt haben, bisher ist mir nichts dergleichen aufgefallen.

Die Aufnahmen

Was soll ich sagen – bei gutem Licht sind die Aufnahmen der GoPro Hero9 Black nach wie vor der Kracher und stehen den Vorgängermodellen natürlich in nichts nach. Mit 100Mbit Bitrate für 2,7K/4K/5K erhält man jede Menge Daten für eine tolle Videobearbeitung und fantastische Bilder. Die nun verfügbare Auflösung von 20 Megapixeln bei den Fotografien ermöglicht nun entsprechend hochaufgelöste Bilder, die mir sehr gut gefallen und dank verfügbarem RAW-Format besser zu bearbeiten sind. Ab und zu sollte man mal etwas mit dem Objektiv spielen, „weit“ ist z.B. bei Selfies nicht immer die beste Wahl, sodass ich oft etwas weniger Betrachtungswinkel für weniger Krümmung wähle. Schön wäre noch ein Modus gewesen, bei dem die Kamera sowohl JPEG- als auch RAW-Bild für dasselbe Foto abspeichert, um beides zu haben.

Die Schwäche des Objektivs bei Actionscams zeigt sich, sobald das schlicht schlechter wird und vermehrt Bildrauschen in den Aufnahmen zu erkennen ist. Man sollte beachten, dass es sich dabei eben um ein integriertes Objektiv handelt einer sehr kompakten Kamera handelt, welches keinen entsprechenden Sensor mit einem F-Wert jenseits der 2.0 aufweist um entsprechend tolle Aufnahmen im Dunkeln machen zu können – das geht einfach (noch) nicht für 450€ – da kostet ein gutes Objektiv für eine Spiegelreflex oder spiegellose Digitalkamera schon alleine mehr.

Pros und Cons

Hier noch eine kleine Übersicht von Pros und Cons zur GoPro Hero9 Black aus meiner bisherigen Sicht (ohne Rangfolge) und nach dem ersten Eindruck:

ProsConsNeutral
Mehr AkkukapazitätAltes Zubehör passt ggf. nicht mehrSchwerer und größer als 8er Modell
Frondisplay in FarbeImmer noch sehr kurzes USB-Ladekabel
Besserer Verschluss Akkufach
Case & SD-Karte mit dabei
Linse wechselbar
Horizontstabilisierung
20MP Bildaufnahmen
Größere Displays vorne und hinten
Pro und Con Auflistung

Fazit

Für mich als GoPro Hero8 Black Nutzer mit Zusatzakkus und Tauchgehäuse, für den 5K-Aufnahmen noch nicht wichtig sind, würde ich bei der 8er bleiben und abwarten, was die GoPro Hero10 bringt. Ferner stört mich persönlich der Aufschlag beim Gewicht von 31g. Aber was mich wesentlich mehr stört ist die zusätzliche Größe. Die Akkus der GoPro Hero8 Black und das Unterwassergehäuse sind nicht passend für die GoPro Hero9 Black. Für Taucher wie mich, ergibt sich dadurch also ein weiterer Kostenpunkt, denn beide Kameras sind nur bis 10m wasserdicht und ich brauche ein externes Gehäuse, was sich schnell mit weiteren 50€ niederschlägt.

Als Neueinsteiger und Vielnutzer ist die GoPro Hero9 Black denke ich eine sehr gute Wahl, zumal auch zu bedenken ist, dass durch den Release die GoPro Hero8 Black günstiger werden wird. Wer keine GoPro Hero8 nutzt, für den ist die Wahl daher einfacher: die GoPro Hero9 Black. Allerdings muss ich doch sagen, dass ich ein bisschen angefixt von den neuen Funktionen und daher etwas „on the fence“ bin. Ich werde mir auf jeden Fall noch die Horizontsperre ansehen und darüber berichten.

Würde die GoPro Hero9 Black 120 FPS bei 4k und 60 FPS bei 5k bieten, oder nur eines von beiden, so muss ich gestehen, würde ich, als FPS-geiler Nutzer, auf jeden Fall wechseln. 😉 Ich vermute, dass das etwas ist, was mit der GoPro Hero10 zu erwarten ist, wenn man so in die Historie der Entwicklungen der vorherigen GoPros schaut. Alles in allem ist die GoPro Hero9 Black aber ein gelungenes Gerät.

Würde mich also ein Freund fragen, würde ich weiterhin zur GoPro Hero8 Black raten, es sei denn er will unbedingt die neuen Zusatzfunktionen und 5K Aufnahmen nutzen. Mir persönlich sind jedoch 30 FPS deutlich zu wenig.

Viel Spaß beim Kopfzerbrechen. 😉